„Im Jahr 2019 lebten in Kärnten 61.300 Menschen, die älter als 75 Jahre waren. Im Jahr 2030 wird diese Zahl um 18 Prozent steigen. Noch deutlicher steigt die Zahl der Hochaltrigen, also der über 85-Jährigen. Das stellt unser Pflegewesen natürlich vor große Herausforderungen. Aus diesem Grund wird die Bedeutung der frühzeitigen, präventiven Pflegebetreuung, immer wesentlicher“,
„Als diesbezügliches Erfolgsmodell erweist sich die so genannte Pflegenahversorgung direkt vor Ort, also in den Gemeinden. Mit diesem Projekt ist Kärnten schon im Jahr 2019 an den Start gegangen. Im Jahr 2022 ist der Bund gefolgt – mit dem gleichen Projekt unter dem Namen Community Nursing“,
„Allerdings hat der Bund sein Community Nursing-Modell mit 31. 12. 2024 befristet. Nach derzeitigem Stand wird der Bund tatsächlich mit Jahresende aus dem Projekt aussteigen und eine etwaige Weiterführung den Bundesländern überlassen. Auch die GÖG (Gesundheit Österreich GmbH), die aktuell die Community Nurses betreut, wird von dieser Aufgabe befreit“,
Wie Prettner informierte, sei es dem Land in zähen Verhandlungen mit dem Bund gelungen, die Erlaubnis zu erhalten, die Community Nursing-Struktur mit der Pflegenahversorgungs-Struktur zu verbinden bzw. zu integrieren. „Das heißt konkret: Von den elf Community Nursing-Gemeinden stehen bereits sechs Gemeinden in Kooperation mit unserer Pflegenahversorgung. Diese sechs Gemeinden können nach Ablauf der Bundesfrist fließend vom Land Kärnten übernommen werden. Für die betreuten Personen in den Gemeinden gibt es damit keine Ausfälle, für sie ändert sich nichts.“
„An diese appelliere ich, sich beim Land zu melden, damit wir auch mit ihnen das präventive Pflegebetreuungskonzept harmonisiert und lückenlos ab 1. Jänner 2025 weiterführen können“,
„Wir sind auf einem wirklich hervorragenden Weg. Ich hätte mir bei unserem Start 2019 nicht gedacht, dass wir heute schon bei knapp 100 Gemeinden liegen. Kärnten ist damit haushoch an der Spitze – wir haben große Vorarbeiten geleistet.“
„Es war von Beginn an ein produktives und erfolgreiches Arbeiten. Schon nach kürzester Zeit haben sich Klienten oder deren Angehörige aktiv bei mir gemeldet. Auffallend ist, dass sich auch immer öfter Hausärzte an mich wenden und mir Kontakte vermitteln“,
„Es geht sehr oft um das Pflegegeld oder um Fragen, wie man zu finanziellen Förderungen oder zu Sachleistungen wie beispielsweise einem Pflegebett kommt.“
„Mir stehen 43 Ehrenamtliche zur Seite, mit denen wir unsere Klienten betreuen können.“
„Gemeinsam gelingt es uns, älteren Menschen Gesellschaft zu leisten, sie zum Einkaufen, in die Apotheke, zum Arzt zu begleiten“,
„Meine Eltern sind selbst pflegebedürftig. Ich weiß, wie glücklich man als pflegende Angehörige ist, wenn einem geholfen wird. Das wollte ich dann weitergeben“,
„Die Menschen blühen richtig auf, sie sind glücklich“,
„Es ist unfassbar, welchen hohen Zuspruch und großen Zulauf dieses Ehrenamt-Modell hat: Ohne es großartig beworben zu haben, haben wir in unseren 94 Pflegenahversorgungsgemeinden bereits 600 Ehrenamtliche. Wir knüpfen ein Netzwerk gegen die Einsamkeit, ein Netzwerk für die Pflege vor Ort“,
„Mit dieser präventiven Pflegebetreuung direkt in den Gemeinden haben wir einen der wichtigsten Schritte für die Zukunft des Pflegewesens gesetzt. Daran wird Kärnten festhalten und die Struktur sukzessive weiter ausbauen.“